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Cristiano Ronaldo wird internationaler Torschützenkönig in der Geschichte des Männerfussballs
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Ronaldos Tor gegen die Republik Irland übertraf die 109 Tore des Iraners Ali Daei
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FIFA.com lässt sieben von Ronaldos schönsten Momenten in Portugal Revue passieren
Mit seinem Tor gegen die Republik Irland am Mittwoch, den 1. September, im Qualifikationsspiel für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ fügte Cristiano Ronaldo seiner endlosen Liste persönlicher Rekorde eine neue Zeile hinzu, indem er Ali Daei und seine 109 Länderspieltore überholte: einen Rekord, den der iranische Stürmer 15 Jahre lang hielt.
Ronaldo, der damit den Spanier Sergio Ramos als meistgespielten Spieler Europas ablöste, brauchte seine Zeit, um diese historische Marke zu erreichen. Nachdem er in der ersten Halbzeit einen Elfmeter verschossen hatte, wartete er bis zum Ende des Spiels, um in der 89. Minute zunächst den Ausgleich und dann in der Nachspielzeit den Siegtreffer zu erzielen.
FIFA Präsident Gianni Infantino würdigt diese besondere Leistung und gratuliert dem 36-jährigen: "Dieser Erfolg ist die Belohnung für eine außergewöhnliche Karriere, in der Sie fast zwei Jahrzehnte lang Ihr Land auf höchstem Niveau repräsentiert haben. Dies ist ein Beweis für Ihr großes Engagement und Ihre Hingabe an Ihre Kunst und Ihre unglaubliche Leidenschaft für den Fussball", sagt FIFA-Präsident Gianni Infantino. "Indem Sie den Rekord für die meisten Tore im internationalen Männerfussball gebrochen haben, sind Sie nicht nur ein nationaler Held, sondern auch eine internationale Ikone und ein Vorbild für Spieler auf der ganzen Welt geworden. Ihre Fähigkeiten und Ihr ständiges Streben nach Verbesserung verdienen weltweite Anerkennung und Bewunderung. Parabéns, Cristiano!"
Zur Feier der beispiellosen Leistung von CR7 blickt FIFA.com zurück auf die sieben entscheidenden Augenblicke seiner Karriere im Trikot von Portugal.
Das erste Mal
Wir schreiben den 20. August 2003. Gastgeber Portugal müht sich im Heimspiel gegen Kasachstan. Es steht unentschieden. Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari beschließt, zu Beginn der zweiten Hälfte den gerade einmal 18-jährigen Cristiano Ronaldo zu bringen – und für ihn niemand Geringeren als Luis Figo aus dem Spiel zu nehmen. Damals noch mit der Rückennummer 16, die er auch bei Manchester United tragen sollte, gelingt dem Neuling ein Traumeinstand. Portugal gewinnt mit 1:0 und er wird zum Spieler des Spiels gewählt.
Tragischer Held
Die UEFA EURO 2004 in Portugal sollte so beginnen, wie sie endete: Mit einer Niederlage der Gastgeber gegen Griechenland. Ronaldo wurde nach der Pause eingewechselt. Zu diesem Zeitpunkt lag Portugal bereits zurück. Übermotiviert foulte der Hoffnungsträger Yourkas Seïtaridis im Strafraum. Der spätere Europameister erhöhte. Zwar konnte Ronaldo in der Schlussphase noch mit einem sehenswerten Volley – seinem ersten Länderspieltor – auf 1:2 verkürzen, aber Griechenland gewann die Partie und damit den Titel. Was blieb, ist ein unnachahmlicher Treffer, wie er zum Markenzeichen des späteren CR7 werden sollte.
WM-Premiere
Mit der Rückennummer 17 startet Ronaldo in seine erste FIFA Fussball-Weltmeisterschaft. Nach sieben Toren in zwölf Qualifikationsspielen ist er Stammspieler auf Rechtsaußen. Sein erstes WM-Tor schießt er im zweiten Gruppenspiel gegen die IR Iran per Elfmeter. Portugal gewinnt mit 2:0. Die Portugiesen kommen bis ins Halbfinale gegen Frankreich, für Ronaldo jedoch bleibt es der einzige Treffer im Turnier.
Der Knoten platzt
Bei Real Madrid hat der neue portugiesische Kapitän eine fantastische erste Saison gespielt. Zu seiner zweiten Weltmeisterschaft nach Südafrika reist er dennoch voller Zweifel an, hat er doch in der Nationalmannschaft seit 16 Monaten nicht mehr getroffen. "Mit den Toren ist es wie mit Ketchup", lässt Ronaldo auf der Pressekonferenz vor dem Auftakt gegen die Elfenbeinküste unverdrossen verlauten. "Erst kommt gar nichts und dann alles auf einmal." Beim 0:0 gegen die Afrikaner geht auch Ronaldo – logischerweise – erneut leer aus. Sechs Tage später aber kann er wieder strahlen. Zum 7:0 gegen die DVR Korea steuert er ein Tor und eine Vorlage bei. Es ist ein kurzes Zwischenhoch. Portugal scheitert im Achtelfinale an Spanien (0:1).
Der eiskalte Feuerwerker
In der Qualifikation für Brasilien 2014 tut sich Portugal so schwer, dass es in die Playoffs gegen Schweden muss. Schon im Hinspiel markiert CR7 den Siegtreffer zum 1:0. Aber erst im Rückspiel brennt er so richtig ein Feuerwerk ab. Den Doppelpack des anderen Superstars, Zlatan Ibrahimovic, kontert er eiskalt mit drei Toren. Portugal fährt zu sechsten Mal zu einer Weltmeisterschaft. Ganz nebenbei bricht Ronaldo den Länderspielrekord von Pauleta (47 Tore). Für Portugal wird es leider dennoch erneut eine enttäuschende Endrunde. Mit einem an einer Knieverletzung laborierenden Ronaldo kommt die Mannschaft nicht über die Vorrunde hinaus.
Auf dem Gipfel Europas
Nach eher verhaltenem Start in die UEFA EURO 2016 kommen Ronaldo und Portugal immer besser in Fahrt. Als vorbildlicher Mannschaftskapitän führt der Superstar sein Team bis ins Endspiel. Unvergessen dabei seine Glanzleistung in der Vorschlussrunde gegen Wales (2:0), wo der Mann des Spiels mit einem Tor und einer Vorlage die Nase klar vorn hat gegenüber Real-Kollege Gareth Bale. Unvergessen aber auch das frühe Ausscheiden Ronaldos im Finale gegen Frankreich nach einem Zweikampf mit Dimitri Payet – und wie er danach an der Seitenlinie zum überaus aktivem Quasi-Assistenztrainer wurde. Am Ende gewann Portugal durch das Tor von Eder in der Verlängerung (1:0) seinen ersten Titel.
Triumph gegen Spanien
In seiner Karriere schnürte Ronaldo neun Dreierpacks für Portugal. Der wahrscheinlich denkwürdigste war der vom 15. Juni 2018 im Olympiastadion Fisht gegen Spanien (3:3). Ronaldo holte den Elfmeter heraus und verwandelte höchstselbst zur Führung, er traf per Fernschuss mit links und besorgte mit einem herrlichen Freistoß den späten Ausgleich. In diesem Nachbarschaftsduell wurde Ronaldo seinem Ruf als Superstar mehr als gerecht. Ronaldo ist auch der erste Spieler in der Geschichte, der in acht großen internationalen Turnieren (also Weltmeisterschaft und EURO) hintereinander mindestens ein Tor geschossen hat. Außer ihm trafen außerdem nur drei andere Spieler bei vier verschiedenen Weltmeisterschaften, nämlich Miroslav Klose, Uwe Seeler und Pelé. Dennoch geriet auch sein letztes WM-Abenteuer arg kurz. Gegen Uruguay kam das Aus erneut bereits im Achtelfinale (1:2).